Konzept, das einen neuartigen Vorschlag bietet
In einem homogenisierten Konsummarkt schwindet der Wettbewerbsvorteil durch Funktionalität und Preis allmählich, während traditionelle Eigenwerbungstaktiken immer weniger die Aufmerksamkeit der Nutzer erregen.
Vor diesem Hintergrund verlagern viele Marken ihren Fokus auf Neuland: die Vorhersage und Gestaltung zukünftiger Trends.
Konzeptionelle Kreationen sprengen konventionelle Rahmen und bringen Ideen durch neuartige und unverwechselbare Formen zum Ausdruck.
Von futuristischen Konzeptfahrrädern über Smartphones mit austauschbaren Kameraobjektiven bis hin zu Laptops mit vertikal drehbaren Bildschirmen stellen diese Konzeptprodukte bestehende Normen in Frage und bieten einzigartige Perspektiven auf zukünftiges Design.

Konzeptmarketing geht über das Produkt selbst hinaus; es verkauft nicht direkt Waren, sondern stellt eine Hypothese über die Zukunft vor.
Wird ein Konzept eingeführt, gelangt es als Produkt auf den Markt und bestätigt damit die bestehende Nachfrage. Anschließend gewinnt es breite Zustimmung bei den Verbrauchern und entwickelt sich schließlich zu einer neuen Produktkategorie und einem neuen Wettbewerbsumfeld.
Der stets nach neuen Produkten dürstende Konsummarkt belohnt Pioniere, die den Mut haben, als Erste voranzugehen. Wenn Marken neuartige Konzepte einführen, bieten sie neue Lebensstile an und ebnen so neue Wege im intensiven Wettbewerb und schaffen neue Wachstumschancen.
Der Kampf um den Verstand
In „Zungentipps aus China“ findet sich die Aussage, dass es schwierig sei, einen einzelnen Geschmack für sich allein darzustellen, und dass die fünf Geschmacksrichtungen am besten harmonisiert und ausbalanciert werden sollten.


Auf dem Markt sind sogenannte nachhaltige Mode, Technologiezugänglichkeit, Metaverse-Sozialisierung und digitaler Nomadismus im Wesentlichen konstruierte Konzepte.
Konzeptmarketing ist im Grunde ein Kampf um die Aufmerksamkeit der Konsumenten, bei dem es darum geht, durch die Vorstellung neuartiger, innovativer und überzeugender Ideen Ideen in deren Köpfen zu verankern.
Wenn eine Marke ein solches Konzept als erste einführt, wird sie natürlich zum „First Mover“ in der jeweiligen Kategorie und stärkt so ihre Exklusivität und Autorität.
Diese Autorität kann dann das Markenimage stärken: Konzepttelefone verstärken oft den Eindruck, ein Innovationspionier zu sein; Konzeptautos verleihen Automobilmarken ein Gefühl von technologischer Raffinesse und Zukunftsorientierung; Konzeptläden verleihen Einzelhandelsmarken ein ausgeprägtes Lifestyle-Ethos.
Die Entwicklung von Handel und Trends verläuft selten linear oder vorhersehbar; sie erfordert kontinuierliches Experimentieren, und Konzeptmarketing hat naturgemäß einen experimentellen Charakter.
Konzeptmarketing dient als kostengünstiges Testfeld, um Hypothesen über Lebensstile oder Konsumszenarien aufzustellen. Durch die praktische Umsetzung werden diese Hypothesen validiert, um Marktstrategien zu verfeinern.
Konzeptprodukte besitzen ein inhärentes Viralitätspotenzial, ziehen leichter die Aufmerksamkeit der Medien auf sich und lösen breite Diskussionen auf sozialen Plattformen aus.
Im Vergleich zum Alltäglichen bieten sie den Nutzern überzeugende Gesprächsanlässe und heben das Konzept über ein bloßes Produkt hinaus zu einem dynamischen, lebendigen Inhalt, der in den sozialen Medien zirkuliert.
Eine geniale Idee
Das Konzept ist nicht gleichbedeutend mit wilden Fantasiegebilden; sein Wesen liegt in der zielgerichteten Erforschung.
Bevor man ein Konzept entwickelt, muss man zunächst eine Frage stellen. Die Entstehung eines Konzepts entspringt der Auseinandersetzung mit dieser spezifischen Frage und der Beantwortung dieser Frage.
Ausgangspunkt des Konzeptmarketings ist nicht bloß die Überlegung, „was die Nutzer jetzt brauchen“, sondern vielmehr die umfassendere Betrachtung dessen, „was sie in Zukunft brauchen könnten“.


Anfangs, als alle Mobiltelefonhersteller um die besten Materialien für Tastaturen konkurrierten, stellte Steve Jobs die Frage: Warum müssen Handys physische Tastaturen haben? Diese tiefgründige Frage trieb den Wandel von physischen Tasten zu Touchscreens bei Smartphones voran.
Konzepte können sich unendlich weit entwickeln; eine einzelne Idee oder Perspektive kann jedoch als Dreh- und Angelpunkt für das Konzeptmarketing dienen. Diese zukunftsweisenden Überlegungen, die jenseits etablierter Normen operieren, bieten Unternehmen aufschlussreichere Perspektiven.
Die Entwicklung von Konzepten muss nicht zwangsläufig völlig neue Elemente beinhalten; sie kann auch die Neugestaltung konventioneller, alltäglicher Dinge durch neue konzeptionelle Kombinationen umfassen.
Das Konzept des „dritten Ortes“ von Starbucks entstand aus der Beobachtung eines urbanen Phänomens: dem Mangel an Orten jenseits von Zuhause und Büro, die sowohl der Geselligkeit als auch der stillen Reflexion gerecht werden.
Starbucks gestaltete seine Filialen daher als Gemeinschaftsräume mit Holzmöbeln, warmem Licht und dem Duft von Kaffee und verwandelte den Kaffeekonsum so in eine Flucht aus dem Lärm des Alltags.


Weder Kaffee noch Gemeinschaftsräume waren neue Konzepte, doch diese skurrile Idee verknüpfte sie zu einer neuen Erzählung und veränderte so die Logik des Kaffeekonsums.
Im kommerziellen Kontext muss Konzeptmarketing von markenzentriertem Denken ausgehen und überholte Vorstellungen in Frage stellen, um zeitgemäße Narrative zu schaffen, die bei der heutigen Zielgruppe Anklang finden.
